July 2020
July 2020
… is research time. I am sticking my nose into other people’s business, for instance funeral eulogies. Studying how death and mourning are being dealt with brings me to the town of Hangelsberg.
Ich sitze neben der Rednerin in ihrem kleinen weißen Auto mit Hybridantrieb. Wir sind auf dem Weg nach Hangelsberg, Hangelsberg wie Galgenberg, sagt sie. In Hangelsberg gibt es einen FriedWald®. Mit dem großen F, dem großen W und dem eingekreisten R ist dieser Wald sozusagen eine Marke. Nach zwei Kilometern auf einem rumpeligen Weg parken wir und steigen aus: rundherum Nadel- und Laubhölzer, Maiglöckchen, Farne, Käfer, Stechmücken, … Neben der Rednerin, der Försterin und mir sind neun Trauergäste anwesend, im Grunde zwei Familien. Jede*r hier ist mit der Verstorbenen verwandt oder verschwägert. Keine Freund*innen. Bei alten Menschen sei das häufig so. Als ich der Familie in die offene, aus Holz gezimmerte Rundhütte mit der runden Dachluke folge, ist da noch eine Frau in einem festlichen schwarzen Kleid an einem E-Piano. Auf groben Bänken sitzend hören wir ihren Liedern zu. Abschied ist ein scharfes Schwert/ das allzu tief ins Herz dir fährt und das in bayerischer Mundart gesungene Sag beim Abschied leise Servus. In der Luft tanzen Staubkörner, sie glitzern in der Sonne. Aus den Wipfeln über uns der einzelne Ruf einer Krähe.
///